Zeitparzellengedanken

2016. Ein Scheißjahr? Quatsch. War viel schönes drin. Außerdem, was will man einem Jahr vorwerfen? Ist doch nur eine Zeitparzelle von vielen. Zeitparzellen an sich haben keinen Wert. Zeitparzellen sind Behälter. Mehr nicht. Was wir darin transportieren, liegt bei uns. Klar. Scheiße passiert immer, aber nur zwischen all den guten Momenten. Man muss diese Momente nur erinnern. Dann neigt man nicht dazu, verbittert zu sein, auch wenn Anlass gegeben erscheint.

Habe Familie und Liebe erlebt. Kurz, aber intensiv. Bin dankbar. Spüre Wärme. Hab ich das vermisst? Ja. Aber jetzt entwickelt sich was. Ist endlich an der Zeit. Gut. Das macht dankbar und wärmt. Die andere Seite der Medaille? Habe Menschen verloren in 2016. Verloren an den Tod, an den Opportunismus, an übersteigerte Ich-Phantasien und an mangelnden Durchhaltewillen. Verluste, die total unerwartet kamen. Oft. Ich? Getroffen, wie vom Blitz. Verstand die Welt noch weniger als sonst, war menschlich enttäuscht, fühlte mich ausgenutzt und trauerte? Niedere Gefühle. Egoismus. Ja. Zugegeben. Besinne mich. Ändere den Blickwinkel. Arme Menschen. Manche gefangen in ihrer Persönlichkeit. Die Toten? Tut mir leid für sie – und für mich. Natürlich. Ändern kann ich daran nichts. Bin Fatalist. Trauer, ja, Bitternis, nein. Enttäuschung darf sich nicht in Bitternis verwandeln. Niemals. Das lasse ich nicht zu. Schaue nach vorne.

2017. Die Erwartung? Gegenwind. Viel Gegenwind. Sich selber im Weg stehen? Vermeiden, wenn’s geht. Neue Ideen entwickeln. Ja, bitte. Komfortzonen verlassen? Habe ich schon getan. Weiß, dass das schmerzt, aber gut ist, weil Entwicklung stattfindet. Wichtig: den Massengeschmack meiden, bei Konsum und Tun. Dringend: über den lokalen Kleingeist hinaus denken. Linie halten. Sich nicht durch Kurzdenker und Verwalter vom Kurs abbringen lassen. Soziale Netze? Meiden. Man verfängt sich darin. Erstickt an Belanglosigkeit, überhöhten Erwartungen und falschen Bildern. Familie. Echte Menschen. Ja. Mehr davon.

Gibt viel zu tun. Die nächste Zeitparzelle kann kommen. Ich will ’ne Menge von mir rein packen. Mach’s gut 2016. Du kannst nix dafür.

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