Mein GEMA-Scheck ist bald weg

Der vor über vierzig Jahren verstorbene Hans Friedrich August Carste war NSDAP-Mitglied und GEMA-Aufsichtsratsvorsitzender.

 

Es gibt so Sätze, alter Reporter, die lesen sich einfach erstmal sprachlos machend, wenn ihr wisst, was ich meine. Also, man fragt sich schon, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Wieso bringt der Schreiber dies in einen Zusammenhang?

Doch das nur am Rande. Ich empfehle den Artikel Tagesschau-Ton-Witwe fürchtet um GEMA-Scheck | Telepolis, der mit diesem Satz beginnt trotzdem und unabhängig davon, zur vollständigen Lektüre, denn folgende Passage lässt mich verstummen:

 

Nun protestiert Carstes Witwe Grit-Sieglinde, weil sie befürchtet, dass sich durch eine vom öffentlich-rechtlichen Sender angekündigte Bearbeitung des Fanfarenfragments durch den Hollywood-Filmkomponisten Henning Lohner (der in Hans Zimmers Firma Remote Control beschäftigt ist) ihre monatlich vierstellige GEMA-Ausschüttung verringern könnte. […] Allerdings wurden die sechs Töne bereits vier Mal überarbeitet: […]

 

Nicht, dass ich der Dame ihr Geld nicht gönne. Das soll sie ruhig erhalten, so lange es rechtens ist, aber die Willkür, mit der die GEMA vorgeht wird hier mal wieder überdeutlich. Viel ineressanter ist allerdings die Frage, die in den Kommentaren zu dem Artikel gestellt wird: Was zahlt eigentlich die ARD an die GEMA für die Nutzung dieser sechs Töne?

 

Laut Spiegel-Bericht waren es vor 50 Jahren bereits 4,2 Pfennig pro Zuschauer(haushalt?) und Monat. Spiegel-Archiv-Bericht Das wären bei gleichbleibenden Gebührensätzen und 35 Millionen Fernsehhaushalten heute umgerechnet 700.000 Euro pro Monat oder 8,4 Millionen Euro pro Jahr!

 

Liebe ARD, hier mein Angebot: Ich schreib‘ Euch 12 Töne für 1,2 Mio. – Einmalzahlung. Versprochen.

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