Der Rechtsanwalt Christian Solmecke sagt dazu: „Die durchschnittliche Facebook-Pinnwand eines 16-Jährigen ist 10.000 Euro Abmahnkosten wert, wenn denn jede Urheberrechtsverletzung abgemahnt werden würde.“ Bisher seien viele Facebook-Profile nicht öffentlich zugänglich, ansonsten hätten Abmahnanwälte viel Arbeit.
Die durchschnittliche Facebook-Pinnwand ist also was wert. Nicht für alle. Nur für diejenigen, die sich auf mahnen, klagen, verwalten und das Bezahlen schwarzer Roben verstehen.
Im Artikel steht zu lesen, dass das deutsche Recht zwar im Gegensatz zu anderen Länder Rechtssicherheit herstellt, der technischen Entwicklung aber hinterher hinkt. Das ist sehr vornehm und zurückhaltend ausgedrückt.
Ich bin schon immer sehr dafür gewesen, alle Inhalte, die man in eigenen Artikeln oder Veröffentlichungen nutzt, sauber mit Quellen zu belegen, und das ist auch ein Grund, weshalb ich die ganzen Facebook-Veröffentlicher kritisiere, die dort dauernd Inhalte posten, ohne korrekt ihre Quellen anzugeben. Doch im Grunde mache auch ich mich mit so ziemlich jedem Post selber strafbar, denn ob man Quellen angibt oder nicht, ist rechtlich letztlich egal, wenn man in das Fadenkreuz der Abmahnmafia geraten ist.
Vollends pervers wird’s, wenn man sich vor Augen führt, dass Dienste wie Google und Facebook eigentlich darauf drängen, dass sich ihre Nutzer mit Klarnamen anmelden. Genau diese Klarnamen sind aber bei den zuvor genannten Abmahngeiern der Grund dafür, eine Abmahnung in Gang zu setzen. Postet jemand anonym ist es ungleich schwerer ihn zu belangen, da die Diensteanbieter hier noch keine Daten herausgeben.
Leute, das ist total krank. Da muss sich dringend und schnell was ändern:
Doch was im Web von Millionen Nutzern bereits heute praktiziert wird – das Verlinken von Artikeln mit kleinen Vorschaubildchen, das Anpinnen von einzelnen Fotos in einem privaten Blog ohne kommerzielle Absicht – muss endlich auch für deutsche Nutzer möglich sein. Ohne die ständige Angst, am nächsten Tag eine Abmahnung dafür zu kassieren.
Pinterest, Facebook und Co.: Ein Klick – zack, Hunderte Euro weg – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Netzwelt
Eine Legalisierung der »fairen Nutzung« muss das Ziel sein. Zur weiteren Information empfehle ich, ebenso wie der Artikel, die Seite iRights.info.
10.000€?! Mein lieber Mann, bin mal gespannt was für Wellen das schlägt, wenn einer von den Anwälten anfängt sich zu bereichern.Pervers ist da schon ein passender Ausdruck.
@Hydroxi Jep, via WISO bei Facebook gibt’s da ein paar Fälle aus der Realität: https://www.facebook.com/video/video.php?v=493746394137&oid=54402378858&comments