Die Biokraftstoffindustrie bei Twitter
Biokraftstoffe sind nicht der Grund für steigende Lebensmittelpreise. Energiepflanzen werden nur auf rund 1,5 Prozent der Weltagrarflächen angebaut, so dass ihr Einfluss auf die Rohstoffmärkte nur sehr gering ist. Zudem liegt der Anteil von Getreide an den Brotkosten bei lediglich 4,4 Prozent. Steigende Getreidepreise haben also nur einen sehr geringen Einfluss auf den Endpreis für den Verbraucher. „Die Lebensmittelindustrie versucht, den Biokraftstoffen ihre eigenen Preiserhöhungen in die Schuhe zu schieben. (Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. – Presse – Pressemitteilungen)
Da steht nichts anderes in nackten Zahlen zu lesen, als was der Schweizer Soziologe Jean Ziegler sehr viel deutlicher auf den Punkt gebracht hat:Seit dem Frühjahr 2010 ist die Weizenpreisentwicklung bereits am klettern. So erhöhte sich der Tonnenpreis von 115,75 Euro auf 240,00 Euro zwischen dem 9. März 2010 und dem 6. Mai 2011. Damit konnte sich der Weizenpreis mehr als verdoppeln in den letzten 15 Monaten und erfuhr eine Wertsteigerung in Höhe von +107,34 Prozent. (aus: Weizen Preisentwicklung bei 240 €/Tonne: Dürren erhöhen Weizenpreis)
Sie wollen die Kausalzusammenhänge der kannibalischen Weltordnung verstehen. Sie wollen wissen, weshalb jetzt Zehntausende in Ostafrika an Hunger sterben. Die Presse spricht von einer Klimakatastrophe. Die seit fünf Jahren anhaltende Dürre ist bloss eine von vielen Ursachen. Aber weshalb haben Äthiopien, Dschibuti, Eritrea und Kenia keine Nahrungsmittelreserven? Weil Spekulanten in den letzten Jahren die Agrarpreise in die Höhe getrieben haben. Diese armen Staaten können sich das Getreide nicht mehr leisten. (aus: «Und das Gras wächst»: Die Weltwirtschaft kommt nicht aus der Krise, auf der ganzen Welt gehen Menschen auf die Strasse. Wie sieht der 77-jährige Soziologe und Uno-Beauftragte Jean Ziegler die Lage? (WOZ, Thema))
Der Bedarf im Inland werde zunehmen, unter anderem wegen der industriellen Stärkeverarbeitung und der Produktion von Bioethanol.
(Getreide: Österreich auf Zukäufe angewiesen « DiePresse.com)
Würde die gesamte Menschheit so leben, wie wir EuropäerInnen, bräuchten wir zwei ein halb Planeten von der Qualität der Erde. Bezogen auf die USA sind es sogar über fünf Planeten. Da wir den ärmeren Ländern nicht absprechen können, ihren Wohlstand ebenfalls zu erhöhen, ist die drastische Reduktion unseres Ressourcenverbrauchs gefordert.
(aus: Globaler Fussabdruck)
„Allein Biodiesel löst das Problem nicht. Wir müssen das Auto lieber stehen lassen. Wir müssen Verkehr vermeiden, mehr auf die Schiene bringen und so weiter. Also, es reicht nicht, einfach zu sagen, ich tanke jetzt Biodiesel und damit ist die Welt gerettet.“ (Mogelpackung Biosprit – Wie nachhaltig ist importierter Biodiesel? | Umwelt und Verbraucher | Deutschlandfunk)