Ein Nachruf

Soziale Netzwerke: Google+ hat 40 Millionen Mitglieder | Digital | ZEIT ONLINE

Ich korrigiere: 40000000 – 1

Mein Googleplus-Account wurde heute Morgen gesperrt.

Meine Exit-Strategie zur Namensänderung – unter dem Titel »Bleib stur, egal, was kommt. Das hast du eine ganze Pubertät lang geübt. Das kannst du.« – ging damit voll auf … oder in die Hose, je nachdem, wie ich es betrachten möchte.

Befinde mich nun also in der außergoogelischen Opposition, und sinniere über mein weiteres Vorgehen nach. Habe bisher nur subversive Ideen und Gedankengänge generiert. Der böse Teil meines virtuellen Ichs würde Google gerne gerade ans Bein pinkeln, weiß aber nicht wo der Konzern steht. Kein Wunder, der Riese weiß es ja selber nicht.

Was ist nun zu tun?

Könnte mich umbenennen und mich als »Wil.i.am II.« in G+ neu anmelden und dann Wolfgang-Petry-Texte, die ich vorher in mein Schulenglisch übersetze, in Hangouts vortragen. Ich nenne diesen Plan die »Facebookisierung von G+«, oder auch: »Gehirne essen auf deutsche Art«.

Könnte mich aber auch als Guido Westerwelle anmelden und in meinem ersten Post betonen, dass ich mir diese Facebook-Anmeldung reiflich überlegt habe. Danach veröffentliche ich dann meine Thesen zu den sozialen Netzen:

  1. Öffnung der Grenzen zwischen den Netzwerken. Freier und ungeschützter Postingverkehr muss möglich sein. Der Markt räkelt sich selber.
  2. Deregulierung der Identitätsfrage. Namen werden überwertet. Unterschrift: Jido Fister Filly
  3. Ich schlage Philip Rösler als Nachfolger von Mark Zuckerberg vor, und Rainer Brüderle übernimmt Google.

Ich nenne diesen Plan »Die Splitterpartei im Auge Googles«.

Am realistischsten erscheint mir momentan aber meine Idee Googleplus mit Flaschenposts zu überschwemmen. Erste Versuche sind allerdings gescheitert. Mein Netbook hat den ersten Flaschenwurf auf das geöffnete Googleplus-Tab nicht sauber absorbiert. Der Nachbar meinte, ich müsse unbedingt an der Analog-Digital-Wandlung arbeiten.

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Der Nachbar meinte auch, in der Zwischenzeit könnte ich ja willige D*-User, die noch einen Googleplus-Account besitzen, rekrutieren, damit sie dann meine revolutionären Posts nach G+ verlinken.

Ach Gottchen, ja, das ist ja simpel. Die Idee könnte von mir sein. Ok. Könntet Ihr das wohl tun?

Grüße
der in G+ nichtexistierende jo

PS: Ich hab‘ Chrome in Sippenhaft genommen und ihn heute schon dreimal verräterische Browsersau genannt, wenn ich versucht habe G+ vollzuschreiben.

 

PPS: Ich hab‘ mir meinen Nachruf der Einfachheit halber mal selbst geschrieben.

Ein Nachruf

Er war ein anständiger Googlebürger. Er schrieb regelmäßig seine Loblieder auf Google und leerte ebenso regelmäßig sein GMail-Fach.

Er fiel in der großen Schlacht am Little Klick Porn gegen eine Übermacht der Korinthenkacker. Er verteidigte die Fahne der Pseudonymen bis zum letzten Klick. Er hatte einen Plan, doch den hatte General Custer auch.

Möge sein Profil in Frieden ruhen und seine G+-Texte dorthin aufsteigen, wo die Pixel nicht schimmeln.

Amen.

PPPS: Aus dem googlchen Off schreie ich auch noch folgenden Satz:

»Der schlimmste Lump im ganzen Land, das ist der Denunziant«

 

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3 Kommentare zu „Ein Nachruf“

  1. Ojeeeee! :-((( Und das von dem Verein, den du immer in den Himmel lobst. Idioten! Dafür schreib‘ gleich „Google ist doof“ in die Suchmaschine! So! :-/

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