FDP verhindert Kernschmelze

Andauernde Störfälle, eine drohende Kernschmelze und die letzten Massen-Demonstrationen bei den Landtagswahlen in BW und RLP haben ein deutliches Zeichen dafür gegeben, und die FDP hat verstanden: Man geht vom politischen Netz, und legt den FDP-Reaktor vorübergehend still. Man beschäftigt sich erstmal mit sich selbst und macht die FDP zum Moratorium. Anders gesagt: Man wird quasi der eigene personifizierte Nachwahl-Stresstest. 

Man möchte rufen: Schau hin, Republik, so geht das, wenn eine Partei damit ernst macht, von heute auf morgen zur Atomausstiegspartei zu werden.

Nun, was tut man, wenn im Partei-Reaktor der politische Kern zu schmelzen droht? Ganz einfach. Man nimmt kurzerhand den Reaktor vom politischen Netz und der Reaktorchef muss gehen. Das ist weiter kein Problem, denn die Hauptlast der politschen Versorgung trugen bisher sowieso die CDU-Reaktoren.

Die FDP-Ingenieure bemühen sich jetzt um eine ausreichende Kühlung ihres Reaktorkerns, damit bloss keine Kernschmelze entsteht. Eigentlich müsste man die hochangereicherten Ökonomie-Brennstäbe, mit denen man in den letzten Jahren den Reaktor fast ausschliesslich fuhr, entsorgen. Allein, man weiß nicht wie, und man weiß auch nicht wohin. Eine verlässliche Endlagerung gibt’s nämlich nicht für solche gesellschaftlich verseuchten Brennstäbe. 

Das erklären im Moment auch gebetsmühlenartig einige schon im Ruhestand befindliche FDP-Reaktoringenieure öffentlich an allen TV-Ecken und -Enden. Sie hatten selber davor gewarnt ausschliesslich hochangereichtes Ökonomiematerial zu verwenden und wurden dafür damals teilweise in den Vorruhestand geschickt. Sie fordern sogar den Austausch der kompletten Ingenieurs-Riege im Kontrollzentrum des Reaktors. Allerdings ist die Strahlenbelastung – auch aufgrund des damaligen Banken-Störfalls – dort recht hoch, und weil man die eigenen Nachkommen schützen will, belässt man erstmal die alten, leicht verstrahlten Ingenieure dort, wo sie sind. Auch der ehemalige Reaktorchef darf weiter seinen repräsentativen Pflichten nachkommen, auch wenn das eigentlich niemanden mehr interessiert, und ihm sowieso keiner mehr was glauben wird. 

Recht so, denkt hier der darwinistisch angehauchte Leser, man muss das Erbgut der Nachkommen schützen, und wenn’s vor der eigenen verstrahlten Ideologie ist. 

Um trotzdem aber das Nichtstun nicht als Nichtstun erscheinen zu lassen, suchte man jetzt erstmal einen neuen Reaktorchef. Der kann ja dann mal sehen, wie er mit den alten Ingenieuren klar kommt, wo er deren Brennstäbe los wird, und wo er neue herkriegt. Das Nahziel ist nämlich klar: Irgendwie muss ja dann doch eine Laufzeitverlängerung her.

Tja, ist schon blöd, wenn man mit einer Technik hantiert, die man eigentlich nicht beherrscht. Am liebsten wär‘ man jetzt wohl bei den erneuerbaren Energien mit dabei. Doch dagegen sperren sich immer noch die aktiven Ingenieure. Man könnte an dieser Stelle argwöhnen, dass die FDP deshalb keine Ahnung davon hat, wie man einem solchen massiven Störfall zu begegnen hat, weil sich ihre Chefingenieure sperren. Man sperrt sich gegen grundlegende Maßnahmen und vergisst darüber das Löschen? Sperren statt Löschen? Irgendwie kennt man das doch!?

 

Egal. Wie dem auch sei: Der Bundesbürger sollte nicht allzu besorgt sein, denn auf seine Gesamtlaufzeit betrachtet, lieferte der FDP-Reaktor immer nur so um die 5% der politischen Energie in diesem Land, und die können locker durch andere politische Energieversorger abgedeckt werden.

PS: Die einzige, die im Moment bei den FDP-Reaktor-Liquidatoren alles richtig macht, ist Frau Leutheusser-Schnarrenberger. Sie propagiert „Löschen statt Sperren“.

 

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