Kein Mittagessen und kein Außenkontakt – Katastrophe in Japan – derStandard.at
Manche nennen sie die „Helden von Fukushima“ oder die „nuklearen Samurai“: Seit mehr als zwei Wochen versuchen Männer in weißen Schutzanzügen und mit Atemmasken die Atom-Ruine in Fukushima unter Kontrolle zu bekommen. Sie machen einen lebensgefährlichen Job, mehrere wurden verstrahlt – auch weil die Einsatzleitung des Betreibers Tepco geschlampt hatte. (aus: Kein Mittagessen und kein Außenkontakt – Katastrophe in Japan – derStandard.at › Panorama)
Wenn hierzulande Katastrophen stattfinden am besten noch vor Wahlen seien es Stürme, Flutwellen, Erdbeben, oder was Mutter Natur eben sonst noch so veranstaltet, wer ist dann ganz schnell vor Ort, um sich „ein Bild von der Lage“ zu machen? Richtig! Die Bilder vom Politikerbesuch gehen dann durch sämtliche Medien und werden, je nach Interessenlage, kommentiert und propagiert. Die Botschaft lautet dann: „Ich bin nahe dran am Problem! Ich bin nahe dran am Bürger!“
Randbemerkung: Gewisse Ähnlichkeiten mit aktuellen Wahlkampfsprüchen entsprechen durchaus der Realität.
Das funktioniert auf der ganzen Welt so, quer durch alle Regierungsformen. Frage: Wieviele Bilder von Politikern und TEPCO-Vorständen in Fukushima vor Ort habt Ihr gesehen? Nächste Frage: Wieviele Bilder von deutschen Politikern und Energieversorger-Vorständen vor strahlenden Reaktoranlagen würde es hier bei uns wohl wohl geben? Die Antworten soll sich jeder selber geben.
Hierzulande kann man tolle Wahl-Sprüche machen, die Vokabeln wie „geländegängig“ und Floskeln wie „dahin gehen, wo’s weh tut“ enthalten. Die kosten hier auch nicht so viel, wie gerade in Japan.
Mir stößt es gleich nochmal übel auf, wenn ich dann die Wahl-Nachwehen-Diskussionsrunden im TV mitkriege, in denen CDU-, SPD- und FDP-Politiker die emotionale Angegriffenheit der Wähler für den Wahlausgang verantwortlich machen, und nicht etwa die Tatsache, dass Bürger vielleicht erkannt hat, dass er jahrzehntelang politisch propagierten Mist geglaubt hat, während andere zurecht gewarnt haben, dass diese Kraft nicht zu kontrollieren ist, und dass Politik für einen solchen Fall wie Fukushima, auch hierzulande keinen Plan in der Tasche hat: GAU ohne Grenzen – wie schützt sich NRW? – WESTPOL – WDR Fernsehen (Link via Kreuznacher Neuigkeiten – Facebook). Die Wahrheit ist: Es gibt auch bei uns keine vernünftigen Pläne für solche Katastrophen. Bei uns würde das gleiche Ding ablaufen, wie in TEPCO-Fukushima.