ZEIT ONLINE: Ein Argument für Klarnamen ist, dass sie Debatten zivilisieren sollen. Wenn man erst mit seinem Namen fürs Gesagte einsteht, dann lässt man den grobem Unfug und die Beleidigungen sein.
Park: Leider halten Klarnamen im Stil von Google+ die Trolle nicht fern. Die nennen sich dann Michael Schmidt oder Thomas Müller, wenn Fantasienamen nicht erlaubt sind. Wollte Google wirklich echte Namen und Identitäten, müssten sie eigentlich das Postident-Verfahren für alle Mitglieder zwingend machen. Tun sie aber nicht.
aus: Klarnamen: „Pseudonymität ist ein digitales Menschenrecht“ | Digital | ZEIT ONLINE
Sehr sympathisches und lesenswertes Interview zum Thema Pseudonym von »Zeit Online« mit Ennomane. Hier verlinkt, weil ich natürlich die komplette Lektüre empfehle. Meinen Standpunkt zu diesem Thema hatte ich hier schon einmal klar gemacht: Ich bin jo jmatic.
Das im Zitat oben angeführte Argument wird ja in diesen Diskussionen immer verwendet und kotzt mich am meisten an. Denn, abgesehen davon, dass es tatsächlich nicht den gewünschten Effekt bringt, ist es zutiefst chauvinistisch, unerträglich spießig und … derart obrigkeitshörig, dass mir übel davon wird. Die User in Google+ und Facebook, die diesem Argument folgen, machen sich zum Erfüllungsgehilfen von amerikanischen Konzernen, die die Welt in Werbeeinnahmen messen und eintüten. Der vorauseilende Gehorsam der Nutzer gerade hier in Deutschland … Ja, da sag‘ ich jetzt besser nix mehr. Debatten zivilisiert man, in dem man Debatten zivil führt, trotz der Trolle, und egal, wie die sich nennen. Debatten zivilisiert und qualifiziert man durch Haltung, durch Werte und durch Argumente – nicht durch ordnungstechnisch erstellte Etiketten. Die Pseudonym-Hysterie ist eine Kampagne der großen Netzkonzerne, bei der es nur um eine Sache geht: Geld.