Ich habe bisher nicht viel über Kirche und ihre tagesaktuelle Omnipräsenz gesagt. Warum? Vieles ist schon gesagt worden, und viele Äußerungen von Kirchenvertretern sprechen schlicht für sich.
Ein Beispiel dafür sind die Worte von Thomas Broch, Bistumssprecher im Bistum Rottenburg-Stuttgart, im Artikel „Tausende Kirchenaustritte im Südwesten – Südwest Presse Online„, der darüber klagt, dass sich allein im März 2010, 2676 Katholiken von ihrer Kirche abgewendet haben, sprich, ausgetreten sind. Er präsentiert die Zahlen, man statistiziert rum, und er klagt dann und wird sinngemäß zitiert:
[…]Aber wer aus der Kirche austrete, kehre der Gemeinschaft des Glaubens den Rücken und schwäche damit die Vielfalt und die Lebendigkeit der Kirche. Die „erschreckend vielen“ Fälle von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche zwischen 1950 und 1980 seien Anlass für viele Austritte, aber kein grundlegendes Motiv, meinte der Freiburger Generalvikar. Die Hauptgründe lägen darin, „dass sich Menschen schon länger von Kirche und Gemeindeleben entfremdet haben“. Der Missbrauchs-Skandal sei nun für einige aktueller Anlass zum Austritt. […] (aus: Tausende Kirchenaustritte im Südwesten – Südwest Presse Online)
Na, das nenne Selbstkritik nach Kirchenart: „Ihr bösen, bösen Austreter. Schämt Ihr Euch nicht. Ihr(!) schwächt die Vielfalt und Lebendigkeit der Kirche. Nicht die Missbrauchspriester tun das. Nein. Ihr! Ihr Austreter schwächt die Kirche mit blöden Rückenzukehr-Aktionen (… die wir sowieso nicht verstehen). Ausserdem habt Ihr(!) Euch von der Kirche entfremdet. So ist das. Nicht umgekehrt. Es ist nicht so, dass sich die Kirche vielleicht von den Menschen entfremdet hat. Neeeeiin. Wer könnte denn auf so etwas kommen? Wir jedenfalls nicht.“