Warum erinnert mich folgendes Szenario bloss an die allseits bekannten Reaktorunfallmeldungen?
Panne bei Ratingagentur erzürnt Frankreich
Ein peinlicher Fehler bei Standard & Poor’s schockiert Frankreich: Die
Ratingagentur meldete, sie habe die Kreditwürdigkeit des Landes
herabgestuft – ein Irrtum, wie sich herausstellt. Als das Chaos aufgeklärt
ist, sind die Aktienkurse und der Wert französischer Staatsanleihen schon
im Keller. Frankreichs Regierung schäumt, die Finanzaufsicht ermittelt
gegen die Agentur.
Vielleicht wegen der ganz ähnlichen Sprache?
Die Agentur räumte ein, dass die Mitteilung eine Verschlechterung der
Bonität signalisierte. Ursache sei ein technischer Defekt gewesen. Kritiker
werfen den Agenturen vor, dass ihre Urteile zu großen Einfluss auf
Investoren haben und Krisen wie die derzeitige Staatsschuldenkrise
verschlimmern können. Die Macht von S&P zeigte sich auch unmittelbar,
nachdem die Falschmeldung versandt worden war: In New York gaben die
Aktienkurse in Folge der Mitteilung vorübergehend nach.
Kleine Ursache – große, und nicht zu kontrollierende Auswirkungen:
technischer Defekt – flächendeckende Kontamination – schädliche Substanzen
– unsichtbar, aber vorhanden – keine Schutzmöglichkeiten – Verseuchung
fruchtbarer Ressourcen – großer Schaden – Spätfolgen.
Leise hallt ein Satzfetzen durch mein Hirn: »… eine Technik, die nicht
zu kontrollieren ist!«
Unfug. Finanzsystem und Kernkraft – das kann man nicht vergleichen.