jo$ streetview

Spät, kömmt er, doch er kömmt, der kleine Einminüter („jo$ streetview“) für’s Projekt Xaeon.

Unglaublich viel Unfug, Desinformation und Stimmungsmache ist mit den Stichworten „Streetview“, „Privatsphäre“ und „Datenschutz“ mittlerweile verbunden – und hier schön zusammengefasst zu erlesen. Sogar in kleinen lokalen Bad Kreuznacher Blättern werden hanebüchene Thesen und nutzloses Halbwissen weiter gegeben (leider nicht online zu erlesen). 
Das hat mich in diesem Fall dann doch ein wenig aufgeschreckt, denn es zeigt, wie dünn die Decke der Information hier in Deutschland zum Thema Datenschutz wirklich ist. Es zeigt, wie wichtig die Fassaden sind, unabhängig davon, was dahinter steckt. Fassaden in Straßen. Fassaden vor Unwissen. Fassaden für Werte. Fassadengesellschaft. 
Auch der Kapitalismus weiß sich dessen zu bedienen, hinter mancher bürgerlichen Prachtfassade liegen nur Schutt und Trümmer.
Dieser Hauch von Betrug ist der Fassade daher in die Wiege gelegt. Im Brockhaus heißt es dazu ganz trocken: „Die Fassade entspricht häufig nicht dem dahinter liegenden Raum“
aus „Fassade Mensch“
 
Wir perfektionieren unsere Fassaden. Wir weisen ihnen Wert zu. Da kann dann schonmal einer, der sie respektlos in Daten verwandelt, Stress mit uns kriegen.
 

Sollten wir nicht eher mit den Fassaden Probleme haben, als mit denen, die sie fotografieren?

„Wenn sich nicht spontan, unbekümmert um die eigenen Abhängigkeiten, der Widerstand gegen die Fassade regte, so wären Gedanken und Tätigkeit triste Kopie“ (Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie, 1966, S. 49).

 

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